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Cordillera Blanca
Rund um den Alpamayo und Huascaran

von Peter Nausester

Gemacht habe ich diese Tor im August 1998, die von dem Reiseveranstalter DAV Summit Club organisiert wurde.

1. Tag / 6.8.
Flug von Frankfurt/M. nach Amsterdam. Leider musste der kleine Umweg sein, da die Fluggesellschaft "KLM" Lima nur von Amsterdam direkt anfliegt. So mussten wir erst einmal noch eine Nacht in Amsterdam verbringen.

2. Tag / 7.8.
Vom Flughafen Schiphol in Amsterdam um 10:45 Uhr Abflug in Richtung Lima (Peru). Nach einer Flugzeit von ca. 9,5 h Zwischenlandung in Aruba (niederländische Antillen - eine kleine Inselgruppe nördl. von Venezuela) um 1:00 Uhr Ortszeit und ca. +32 Grad Celcius mussten wir für 1 h die Maschine verlassen.. Dann Weiterflug von Aruba über Kolumbien, Equador nach Lima, der Hauptstadt von Peru. Reine Gesamtflugzeit ca. 14,5 h und eine Zeitverschiebung von - 4,5 h. Dann ging es nur noch in das Hotel um nach einem gemütlichen Abendessen endlich zu schlafen.

3. Tag / 8.8.
Stadtbesichtigung in Lima.

4. Tag / 9.8.
Mit einem Bus ging es nun von Lima, entlang der Pazifikküste und nach einer Fahrzeit von 4 h zweigten wir in östl. Richtung der Andenkette ab. Nach einer Fahrzeit von weiteren 4,5 h erreichten wir den 4100 m hohen Conacocha-Pass. Aussteigen, spazieren gehen, denn mehr war nicht drin, man merkte die Höhe. Gegen Abend erreichten wir endlich Huaraz auf 3060 m Höhe und fuhren direkt zu unserem Hotel "Andino", das von einer Schweizerin geführt wird.

5. Tag / 10.8.
Akklimatisation war angesagt. Erst ein Stück mit dem Bus, dann endlich zu Fuß auf eine schöne Bergwanderung. Wir gingen bis auf 3800 m Höhe um den Körper an die Höhe zu gewöhnen. Normalerweise liegt in den Bergen zu Hause in dieser Höhe ewiger Schnee oder es gibt Gletscher, man denke an den Großglockner, hier aber wächst Gras bis auf ca. 4400m Höhe und man kann vielfältige Pflanzen entdecken.

6. Tag / 11.8.
Eine schöne Bergwanderung oberhalb der 4000 m Grenze war an diesem Tag geplant. Erst wieder mit dem Bus, dann ging es zu Fuß zum Lago Churup. Leider war die Bergsicht bedingt durch zunehmend schlechtes Wetter erschwert. Abends wieder in Huaraz, in unserem schönen Hotel "Andino".

7. Tag / 12.8.
Heute geht das Trekkingabenteuer richtig los. Die weiteren 2 Wochen tauschen wir Dusche und Betten gegen Thermarestmatten und Zelte ein. Und das Wetter spielte mit. Gleich vom Hotel schaut man in nordöstl. Richtung auf den höchsten Berg Peru`s, den 6768 m hohen Huascaran. Die kleinen Busse werden beladen, die uns bis nach Caraz 2290 m bringen sollen. Um 15:30 Uhr erreichten wir unseren Zeltplatz, bauten die Zelte auf und staunten über unsere tolle Kochmannschaft, die uns die ganze Trekkingtour begleiten wird.

8. Tag / 13.8.
6 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück geht es in Richtung Cullicocha-Pass. Nach 5 h haben wir unseren Zeltplatz auf 4200 m Höhe erreicht. Wir gingen alle noch höher, war doch an diesem Nachmittag die Aussicht auf die Santa-Cruz Gruppe einfach umwerfend.

9. Tag / 14.8.
Die ersten Reiseteilnehmer klagen bereits über leichte Kopfschmerzen und fühlen sich nicht so fit. Der Körper ist noch nicht gut akklimatisiert. Nach dem Frühstück geht es ruhig, aber stetig bergan in Richtung Cullicocha-Pass 4750 m. Vor diesem Pass liegt ein wunderschöner türkisfarbener Gletschersee und im Hintergrund zeigt sich die komplette Santa-Cruz Gruppe 6259 m. Wir machen eine ausgiebige Rast. Dann geht es auf den Cullicocha-Pass. Wer will, besteigt noch den nahegelegenen Berg Milliuajirca 4835 m. Von dort hat man tolle Blicke auf den Gletschersee und die Santa-Cruz Gruppe. Die Bergbesteigung ist unschwierig, geht es eigentlich nur über harte Grasbüschel. Oben in der Gipfelregion erst Blockgestein, das das Gehen ungemein erleichtert. Abstieg wie Aufstieg. Am Pass schultern wir wieder die Rucksäcke und gehen weiter zum Osiri-Pass 4665 m. Dann steiler Abstieg auf gutem Weg hinab auf 4400 m Höhe, wo wir die Zelte aufstellten.

10. Tag / 15.8.
Ein ruhiger Tag. "Nur" 3 h Trekking auf fast ebenem Weg zu unserem nächsten Zeltlager 4140 m. Wind kommt auf und vertreibt die Wolken und der Blick wird frei auf einen der schönsten Berge der Welt, der Alpamayo 5947 m. Zum Glück brauchte ich nicht mit Filmmaterial zu sparen. Ich hatte genügend mit.

11. Tag / 16.8.
Bei bestem Wetter ging es heute auf einen Berg, den 5030 m hohen Jatunjirca. Erst erreichten wir das Alpamayo-Basislager 4490 m, dann ging es in steilen Serpentinen auf den Vorgipfel 4840 m des Jatunjirca. Dort hörte ich auf, ich wollte lieber Fotosequenzen vom Alpamayo und seinen umliegenden Bergen fotografieren. Der Gipfel sah sehr brüchig aus, und die ersten Wolkenfelder kamen rasch über die Bergketten. Es zeichnete sich ab, das man vom Gipfel nicht mehr viel sehen wird. 5 Teilnehmer machten sich auf den Weg und kamen enttäuscht wieder zurück, da der lose Schotter in Richtung Gipfel eine Quälerei war und sie dafür zu lange Zeit benötigten. Ich war froh, dieses vorher erkannt zu haben und den Gipfel mir geschenkt habe. Die Bilder vom Alpamayo in fast 5000 m Höhe aber werde ich nie vergessen.

12. Tag / 17.8.
Um 8 Uhr Aufbruch zum Caracara-Pass 4850 m. Der Weg ist recht steil und der starke Wind setzt einem zu. Am Pass angekommen suche ich eine relativ windgeschützte Stelle und genieße die Aussicht auf den Alpamayo 5947 m, Quitaraju 6036 m, Pumapampa 5785 m und die Santa-Cruz Gruppe 6259 m von Nordwesten. Steiler Abstieg auf die andere Seite in das Mayobamba Tal. Danach folgt der gleichnamige Pass der Mayobamba-Pass 4400 m. Von diesem Pass hat man einen ungewöhnlichen Blick auf den Alpamayo NW Ansicht. Nach einer guten Stunde weiteren Abstiegs erreichen wir unseren Zeltplatz auf gut 4000 m Höhe.

13. Tag / 18.8.
Erst geht es das Tayapampa Tal talauswärts, um nach einer guten Stunde in nordöstliche Richtung auf den Pucajirca Pass 4550 m aufzusteigen. Die Sicht war leider schlecht, da es vor dem Pass zu regnen angefangen hat. Vom Pass waren es noch 3 Stunden Fußmarsch bis zum Zeltplatz. Abends gesellten sich einige Bewohner aus der näheren Umgebung zu uns. Mit spanisch kommt man hier überhaupt nicht weiter, da hier die übliche Landessprache "Quechua" ist. Unser einheimischer Führer "Pablo" übersetzte so weit es ging.

14. Tag / 19.8.
Nach 1 Stunde erreichten wir den Ort Pucabamba. Wir sahen eine Herde Lamas. Anschließend ging es auf den 4300 m hohen Tupatupa-Pass. Leider war wieder einmal die Sicht nicht gut, sodaß wir den Taulliraju 5830 m nicht zu Gesicht bekamen. Dann noch einige Male auf und ab, bis wir dann am späten Abend an einem herrlichen Bergsee unsere Zelte aufschlagen konnten.

15. Tag / 20.8.
Vom Zeltplatz mühsam auf den Yanagrahirca-Pass 4400 m hinauf. Nach kurzer Rast geht es weiter in Richtung Colcabamba. Wir erreichen noch einmal eine kleine Ortschaft bis wir dann am Nachmittag ein typisches Indio Dorf namens Colcabamba 3300 m, erreichten.

16. Tag / 21.8.
Von Colcabamba aus geht es zum höchsten Lagerplatz auf dieser Trekkingtour. Es liegt auf einer Höhe von 4500m. Leider hat es fast auf der gesamten Wegstrecke geregnet und die letzten Höhenmeter zum Lager haben ein wenig "gebissen". Trotz Regen habe ich sehr schöne Stimmungen fotografieren können. Gegen Abend verzog sich die Regenfront, und der Himmel klarte auf.

17. Tag / 22.8.
Recht früher Aufbruch zum Yanajacu-Pass 4850 m. Genau an den ausgesetzen Passagen diesen Weges, war der Pfad an mehreren Stellen weggebrochen, zu schwer für unsere Maultiere mit ihren schweren Lasten, an diesen Stellen vorbeizukommen. Da hieß es für jeden, Rucksäcke deponieren und per Hand den Weg wieder herrichten. Was für eine Plagerei auf 4800 m Höhe. Steine schleppen, Brücken bauen, abstützen und testen, ob es hält. Ich will es kurz machen. Alle, inkl. der Maultiere sind heil hinübergekommen. Weiterer Abstieg in das Ulta-Tal 4000 m. Von dort holten uns LKW`s ab und fuhren uns in das Catay-Tal 3450 m. Dann schulterten wir unsere Rucksäcke und stiegen noch bis zu einem Zeltplatz auf 3600 m Höhe auf.

18. Tag / 23.8.
Von hier ist bei geeigneter Voraussetzung die Besteigung des Chequiraju 5286 m vorgesehen. Wer nicht will oder kann, hat den nächsten Tag zur freien Verfügung. Gegen Mittag stiegen wir mit den schweren Rucksäcken (die Maultiere kamen jetzt nicht mit, da der Anstieg zu beschwerlich und schmal ist) zu unserem Basislager auf 4340 m Höhe. Zum Glück war unser Koch auch bei der Gipfelmannschaft dabei. Gegen frühen Abend kriechten wir in unsere Zelte, da wir am nächsten Tag sehr früh aufstehen mussten.

19. Tag / 24.8.
Wecken um 3:30 Uhr, und nach einer guten 1/2 Stunde Aufbruch zum Gipfel des Chequiraju. Bei 4900 m erreichten wir die Gletscherzunge,

bildeten 3 Seilschaften und seilten uns an. Nach 2 h erreichten wir den Gipfel des Chequiraju 5286 m und freuten uns über die tolle Aussicht auf den Huascaran 6768 m, Hualcan, 6104 m und Chopicalqui 6354 m. Abstieg wieder bis zum Basislager, die Zelte und Schlafsäcke noch auf die Rucksäcke gepackt und weiter bis zum Zeltplatz auf 3600 m abgestiegen. Abends wurde dann der Gipfelerfolg gefeiert.

20. Tag / 25.8.
Abstieg bis zu einer Hauptstrasse. Von dort mit Bussen wieder nach Huaraz in das bekannte Hotel "Andino".

21. Tag / 26.8.
Ganzen Tag zur freien Verfügung. Wir haben uns Huaraz angeschaut.

22. Tag / 27.8.
Busfahrt von Huaraz nach Lima.

23. Tag / 28.8.
Nachmittags zum Flughafen von Lima. Abflug um 19:35 Uhr nach Amsterdam.

24. Tag / 29.8.
Wieder Zwischenlandung in Aruba um 0:35 Uhr Ortszeit, mit Aussteigen aus der Maschine . Temperaturen bei +32 Grad Celcius. Nach gut einer Stunde Weiterflug nach Amsterdam, das wir um 17:10 Uhr erreichten. Nach einem kurzen Sprint auf dem Flughafen "Schiphol" erwischten wir noch den Anschlussflieger nach Frankfurt/M. Ein abenteuerliches Trekking mit vielen Eindrücken war zu Ende gegangen.


Anforderungen dieser Tour:
Technisch leichte Bergwanderung, die aber in großer Höhe stattfindet. Sie müssen gesund sein und Kondition für Gehzeiten von 5-8 Stunden mitbringen. Für die Besteigung des Chequiraju, technisch eine leichte Hochtour, sind 10 Stunden zu veranschlagen. Hier ist der sichere Umgang mit Pickel und Steigeisen erforderlich.
Der Autor, Peter Nausester ist freier Bildjournalist. Webseite: Bergfotos.com



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